Eigentlich tut uns das alles nicht gut

Wir Menschen legen soviel Wert auf unsere neue Technik, sind so begeistert von ihr, so überzeugt von ihrem Nutzen, davon, dass es das Leben besser macht. Aber tut sie das wirklich?

Die letzten drei Tage habe ich meinen PC (Abgesehen von jetzt natürlich) exakt einmal angefasst, und das nur, um mich auf der Seite meiner zukünftigen Uni anzumelden, was frustrierender Weise nichtmal geklappt hat. Hat mir was gefehlt? Habe ich dem irgendwie nachgetrauert?

Gut, ich gebe zu, ganz ohne Technik habe ich natürlich nicht gelebt, selbst wenn man backofen, Glühbirnen und Verkehrsmittel mal als Selbstverständlich ansieht. Handy, Fernseher, all das gehörte trotzdem ein bisschen dazu. Aber wir verfallen diesen Geräten immer mehr. Wenn ich mit jemandem am Tisch sitze und ich weiß nicht, was ich sagen soll oder worüber ich reden soll? Macht nichts, eben ist eine wichtige Email angekommen, direkt auf mein Handy, die ich natürlich direkt ausführlich beantworten muss, es tut mir ja so Leid! Aber vielleicht verpassen wir damit das Gespräch unseres Lebens, oder eine tolle neue Freundschaft? Denn ganz ehrlich, fangen wirklich alle Freundschaften direkt mit einem perfekt angeregten Gespräch an?

Wir sitzen vorm PC, chatten mit Menschen, die wir vielleicht nichtmal persönlich kennen und vergessen die Familie. Oder wir chatten stundenlang mit Schulfreunden, die man seit Wochen nicht gesehen hat, denn „sie haben ja keine Zeit“. Die Menschen verfremden imme rmehr (ich drifte ins philosofische ab, aber das kennt man von mir ja). Wenn ich mich für einen Kurs anmelden möchte, sei es Yoga oder Karate, Golf oder Fußball, dann am liebsten über Internet.  Anrufen ist im Notfall noch gerade ok, wenn denn die Mutter mahnend daneben steeht. Aber vorbeigehen, persönlich mit einem Menschen darüber reden? OH MEIN GOTT!

Bescheuert.

Ich habe die letzten drei Tage endlich mal wieder richtig genutzt. Wieso? Ich glaube, ich finde langsam einen gesunden LEbensrhythmus trotz ungesunder Arbeitszeiten (mist nur, dass sich das Dank Studium in 2 Monaten alles wieder ändert). Ich habe erkannt, dass es „keine Zeit“ nicht gibt, wenn man die Zeit hat, den Rechner hochzufahren und auf Facebook, wordpress, myspace und youtube rumsurft. Stattdessen habe ich einen halben TAg am BAhnhof verbracht (lange Geschichte *seufz*), habe gearbeitet, und das sicher nicht zu knapp =) (was ich in diesem Fall sehr positiv finde), habe eine Freundin in ihrer neuen Wohnung besucht, habe einen Sporttag mit einer Freundin eingelegt, habe einen wundervollen Cocktail-Filme Abend gemacht, war shoppen….. und das alles in der selben Zeit in der ich sonst „keine Zeit“ hatte, denn meine Arbeitszeiten sind die selben geblieben. Und wenn mal keiner Zeit für mich hatte hat ein schönes altes Buch den PC ersetzt. Und soll ich euch was sagen? So von grundauf ausgeglichen und durch und durch unzerstörbar gutgelaunt sowie absolut motiviert war ich wirrklich schon lange nicht mehr! Und das trotz akuten Schlafmangels.

Also, was mache ich eigentlich schon wieder vor diesem Klops? nunja, ganz ohne geht es heute leider doch nicht. Emails checken, auf der Uni-Homepage anmelden um letztendlich dochmal einen Stundenplan zu erhalten, mit einer Freundin ihren Besuch bei mir planen (man hat eben doch nicht alle Handynummern, die man gerade braucht^^)

aber jetzt gehts ab ins Bett und morgen wird wieder gelesen =)

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